Warum Mitarbeiterzufriedenheit so wichtig ist und beim Recruiting hilft

zufriedene mitarbeiter
Mitarbeiterzufriedenheit hängt nicht nur von Gehalt und Aufgaben ab, sondern auch vom Verhalten der Vorgesetzten.

Mitarbeiterzufriedenheit ist das Fundament erfolgreicher IT-Unternehmen. In Zeiten wachsenden Fachkräftemangels investieren Unternehmen systematisch in die Loyalität ihrer Mitarbeiter. Denn: Mitarbeiterzufriedenheit hat Einfluss auf nahezu jeden Erfolgsfaktor der unternehmerischen Tätigkeit.


Studien belegen, dass die Mitarbeiterzufriedenheit einen positiven Einfluss auf die Loyalität der Mitarbeiter, ihr Engagement, ihre Leistung hat.

Zufriedene Mitarbeiter streben seltener einen Jobwechsel an, engagieren sich intern stärker und treten kundenorientierter auf. Auch auf die Einstellung zum Kunden und auf die Kundenzufriedenheit wirkt sich eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit positiv aus.

Dass Führungspersonen und HR Manager in den meisten Unternehmen noch sehr viel tun können, um die Mitarbeiterzufriedenheit weiter zu steigern, zeigen zahlreiche Studien. Der Engagement Index Deutschland der Unternehmensberatung Gallup etwa. Diese Studie, die seit fast zwei Jahrzehnten regelmäßig erhoben wird, kommt auch 2018 zu einem traditionell nicht optimalen Ergebnis:


Nur ein Fünftel der Arbeitnehmer mit hoher emotionaler Bindung

  • 14 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland haben bereits innerlich gekündigt. Sie empfinden keine Bindung zum Unternehmen.
  • Fast drei Viertel (71 Prozent) empfinden nur eine geringe Bindung.
  • Nur etwa jeder fünfte Mitarbeiter in Deutschland ist dem Arbeitgeber-Unternehmen emotional stärker verbunden.

Wenig erstaunlich ist: 95 Prozent der emotional stark gebundenen Angestellten planen keinen Arbeitgeber-Wechsel innerhalb der nächsten 12 Monate. Bei Angestellten mit geringer Bindung sind nur 79 Prozent ohne Wechselpläne, bei Mitarbeitern ohne jede emotionale Bindung lediglich 55 Prozent.


Was trägt zur Mitarbeiterzufriedenheit bei?

Geht man von den menschlichen Grundbedürfnissen aus, bei denen Lebensunterhalt und Sicherheit ganz weit vorne stehen, so ist die Antwort, die eine weitere Studie hierzu gibt, wenig erstaunlich: Für Mitarbeiterzufriedenheit sorgt vor allem das angemessene Gehalt. Der Happiness Index 2019 liefert folgende sechs Faktoren für Mitarbeiterzufriedenheit in der Reihenfolge ihrer Wichtigkeit:

  1. Gehalt
  2. eine sinnvolle Arbeit erledigen
  3. flexible Arbeitszeiten und/oder Homeoffice
  4. Standort des Büros
  5. Unternehmenskultur/Arbeitsplatz
  6. Management/Führungskultur

Gehalt an erster Stelle und Aspekte wie Sinnhaftigkeit und Kultur erst nachgeordnet? Erstaunlich ist das nicht, folgt man grundlegenden psychologischen Modellen wie der Maslowschen Bedürfnishierarchie. Das Modell wird meist als Pyramide visualisiert und beschreibt vereinfachend menschliche Bedürfnisse und Motivationen in einer hierarchischen Struktur.
 

Mitarbeiterzufriedenheit beginnt mit dem Gefühl von Sicherheit


Schon auf den ersten Blick macht die Pyramide erkennbar: Zunächst streben Menschen nach Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse wie Lebensunterhalt und Sicherheit. Erst danach folgen soziale Bedürfnisse und Kreativität in Form von Selbstverwirklichung. Selbst Mitarbeiter mit enormem Drang nach Selbstverwirklichung werden sich auf die Verwirklichung ihrer Bedürfnisse im Bereich Lebensunterhalt und Sicherheit konzentrieren, wenn sie hier Defizite sehen. Unternehmen müssen also darauf achten, dass sie ihren Mitarbeitern mit Bezug auf jede Stufe der Bedürfnispyramide die passenden Antworten liefern.
 

Mitarbeiterzufriedenheit in jeder Lebenssituation

Es fördert die Zufriedenheit, wenn Unternehmen Mitarbeitern in unterschiedlichen Lebenssituationen jeweils passende Motivationstreiber anbieten. Ist die Unsicherheit größer, was beispielsweise am Anfang der Karriere sowie in schwierigen Lebensphasen der Fall sein kann, so sind Arbeitsplatz-Sicherheit und angemessenes Gehalt am wichtigsten für die Mitarbeiterzufriedenheit. Dagegen wird ein Mitarbeiter, der sich sicher fühlt, eher zusätzliche Chancen im Bereich der Weiterbildung sowie Kreativität schätzen. Solche Extra-Angebote stärken seine Mitarbeiterzufriedenheit.
 

Mitarbeiterzufriedenheit schafft Markenbotschafter

Mitarbeiter, deren aktuelles Ziel Selbstverwirklichung ist, die also an der Spitze der Maslowschen Bedürfnispyramide stehen, werden überdies ganz von allein zu Markenbotschaftern für ihr Arbeitgeber-Unternehmen. Denn emotional stark gebundene Mitarbeiter empfehlen mit höherer Wahrscheinlichkeit Produkte und Dienstleistungen des eigenen Unternehmens weiter.

Zudem werden sie potenziell zu Recruitern für die eigene Firma. Zu diesem Ergebnis kommt auch die Gallup-Studie, die in diesem Kontext einen klaren Appell an Führungskräfte beinhaltet: Der direkte Vorgesetzte, so die Marktforscher, präge die Unternehmenskultur durch sein Verhalten entscheidend.
 

Zufriedene Mitarbeiter helfen beim Recruiting

Mitarbeiter, die von der Unternehmenskultur ihres Arbeitgebers begeistert sind, stellen inzwischen einen Recruiting-Kanal dar, der wichtiger ist als jeweils Printmedien, Arbeitsagentur und Karrierenetzwerke. Weiterempfehlungen seien inzwischen nach Internet-Stellenbörsen und der eigenen Karriere-Website Recruiting-Kanal Nummer drei: Zu diesem Ergebnis kommt die Studie Recruiting Trends 2019 des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS) der Universitäten Bamberg und Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit einer Online-Stellenbörse.
 

Jeder Fünfte kam durch Empfehlung zum Job

Laut Studie kam jeder fünfte Mitarbeiter durch eine persönliche Empfehlung bestehender Mitarbeiter in seinen aktuellen Job. "Mehr Kandidaten empfehlen offene Stellen im direkten Kontakt an den Bekanntenkreis als online über Karrierenetzwerke oder Netzwerkplattformen", so Studienleiter Prof. Tim Weitzel.

Das hilft Personalern im anspruchsvollen Kampf um IT-Fachkräfte. Denn der Wettbewerb zwischen den IT-Unternehmen wird immer heftiger. Durchschnittlich 138 Stellen seien in diesem Jahr bei den Top-1000-Unternehmen zu besetzen, so die Bamberger Studie, doch bei den IT-Unternehmen seien es 158. Bei den Top-1000-Unternehmen gälten 48 Prozent der Stellen als schwer oder nicht besetzbar, bei den IT-Unternehmen 68 Prozent.

Ein guter Grund, massiv ins Employer Branding zu investieren und - dank hoher Mitarbeiterzufriedenheit - den Kanal "persönliche Weiterempfehlung durch eigene Mitarbeiter" weiter auszubauen. Allerdings gibt es hier auch Schwierigkeiten. Denn fast drei Viertel (68 Prozent) der Empfehler haben die Befürchtung, später für die Leistung des Empfohlenen verantwortlich zu sein. Ein Viertel (25 Prozent) möchte Positionen nicht weiterempfehlen, weil die Zusammenarbeit mit Freunden nicht wünschenswert sei. 23 Prozent sind frustriert, wenn ihre Empfehlungen nicht eingestellt werden.
 

Es tut sich etwas beim Employer Branding

Die Studie "Recruiting Trends 2019" der Forscher aus Bamberg und Erlangen stellt fest, dass die Selbstwahrnehmung der Unternehmen im Bereich Employer Branding sich rasant verbessert. Gaben diese sich 2018 durchschnittlich noch die Schulnote 4+ für das eigene Employer Branding, ist es jetzt im Durchschnitt die Schulnote 3. Voraussetzung dafür: Die Unternehmen arbeiten stärker an ihrer eigenen Unternehmenskultur und damit an der Mitarbeiterzufriedenheit. Bei Aspekten wie Teamwork, der gegenseitigen Wertschätzung und der Unterstützung der Mitarbeiter sind die Unternehmen laut Studie deutlich weiter als bei den defizitären Bereichen Arbeitszeit-Flexibilität, Home Office und ortsunabhängiges Arbeiten.

Active Sourcing ist der Bamberger Studie nach im Trend, aber kein Allheilmittel. „Wir sehen, dass Active Soucing seit zwei oder drei Jahren an seine Grenzen kommt“, erklärt Tim Weitzel. Denn die Kandidatenpools seien überfischt. Kontaktaufnahmen durch Unternehmen würden von den Kandidaten teilweise als Spam empfunden. 64 Prozent der Kandidaten würden sich daher gar nicht zurückmelden, 16 Prozent mit einer negativen Antwort. Active Sourcing ist der Bamberger Studie nach daher vergleichsweise teuer.
 

Recruiting-Erfolge dank Mitarbeiterzufriedenheit

Dass Unternehmen beim Recruiting sowohl Zeit als auch Geld sparen, ihre Reputation aufgrund hoher Mitarbeiterzufriedenheit steigt und sie von eigenen Mitarbeitern aktiv weiterempfohlen werden, liegt auf der Hand.
 

Was kompetente Personalberatung beiträgt

Dass Active Sourcing und auch Weiterempfehlungen durch Mitarbeiter immer mehr an ihre Grenzen stoßen – und das trotz höherer Mitarbeiterzufriedenheit – unterstreicht: Hilfreich ist in jedem Falle die professionelle Unterstützung durch kompetente Personalberatung im Recruiting-Prozess. Denn die Personalberatung nutzt alle zielführenden Kanäle der modernen Personalsuche, einschließlich eines exklusiven, exzellenten, internationalen IT-Kandidatennetzwerkes.

Auch nach der Einstellung bringt kompetente Personalberatung dem HR Manager Vorteile und trägt zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit bei. Zu den Leistungen zählen:

  • Moderation der Vertragsverhandlungen: Kompetente Personalberatung stellt sicher, dass beide Parteien mit dem Ergebnis zufrieden sind.
  • Beratung bezüglich der Kündigung beim aktuellen Arbeitgeber: Die Personalberatung hilft dem Kandidaten beim Wechsel.

Auch nach erfolgreicher Vermittlung steht die Personalberatung als Ansprechpartner zur Verfügung – und trägt damit ihren Teil zur langfristigen Mitarbeiterzufriedenheit bei.

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